An Weihnachten 1959 beschmierten zwei Rechtsradikale die erst kurz zuvor wiedergeweihte Kölner Synagoge in der Roonstraße mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen. Schlagartig wurde der deutschen Öffentlichkeit so vor Augen geführt, dass Antisemitismus kein Relikt der NS- Vergangenheit war, sondern auch in der Bundesrepublik fortbestand. Der Anschlag löste eine große Welle öffentlicher Empörung aus und zog zugleich hunderte Nachahmungstaten nach sich, die im Winter 1959/1960 zu einer „antisemitischen Schmierwelle“ anwuchsen.