Wohlfahrtszentrum Ottostraße
Die Aufgaben des Wohlfahrtszentrums sind an dem jüdischen Gebot der Zedaka („Wohltätigkeit“) orientiert. So vereint der Gebäudekomplex in der Ottostraße 85 unter seinem Dach vor allem soziale, aber auch pädagogische und kulturelle Einrichtungen.
1999 beschloss die Gemeinde, das aufzubauen. Zu den gewachsenen Bedürfnissen durch den Zuzug zahlreicher Juden aus der ehemaligen Sowjetunion kam der Wunsch, Elternheim, Kindergarten und jüdische Schule unter einem Dach zu vereinen. Mit der Rückkehr in das alte „Israelitische Asyl“ in der Ottostraße im Kölner Stadtteil Ehrenfeld konnte die Gemeinde an eine gewaltsam unterbrochene Traditionslinie anknüpfen.
Im November 2003 begann der Umzug in die zum großen Teil denkmalgeschützten Gebäude: Nach umfangreichen Um- und Neubauten bezog zuerst das Elternheim seine neuen Räume und kehrte damit an den Ort zurück, wo es von 1908 bis 1942 beheimatet war. Es folgten die Sozialabteilung, die Verwaltung, die Lauder-Morijah-Grundschule und die Franz-Herschtritt-Kindertagesstätte. Außerdem finden sich im Wohlfahrtszentrum eine Synagoge, die Bibliothek und die Kleiderkammer.
Wer sich für Geschichte und Bedeutung des Israelitischen Asyls interessiert, findet hier umfangreiche Informationen:
Barbara Becker-Jákli
Das jüdische Krankenhaus in Köln.
Die Geschichte des Israelitischen Asyls für Kranke und Altersschwache 1869 – 1945
Emons-Verlag Köln, 2004, 528 Seiten.
Schriften des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, Band 11